Dienstag, 28. Oktober 2014

Golfgezwitscher vs. Gonzalo

Um dem beginnenden grauen "Anti-Golfer" Herbst in Deutschland zu entfliehen, ging es Anfang Oktober für 9 Tage auf die Bermudas...so zumindest der Plan. Ich habe mich sogar überzeugen lassen, wider meines "Nach der Clubmeisterschaft spiele ich kein Golf mehr"-Mottos, meine Golfschläger einzupacken. Ich muss ehrlich sein, ich war semi begeistert noch mal die Schläger anzufassen und hätte mich auch gut neun Tage faul in der Sonne gesehen, aber die Plätze auf den Bermudas sind ein echter Traum.

Welcome to Fairmont Southhampton
Viele neue Freunde...
...in vielen bunten Farben.
Fitness with a view
Zeitgleich fand ja auch der PGA Grand Slam of Golf im Port Royal GC statt. Mit dabei Rory McIlroy, Bubba Watson, Jim Furyk und natürlich Martin Kaymer. Darauf hab ich mich echt tierisch gefreut. Noch mehr hätte ich mich gefreut, wenn Adam Scott nicht abgesagt hätte, aber man kann ja nicht alles im Leben haben ;-) Besonder auf Rory und Bubba habe ich mich sehr freut, da ich beide noch nie live gesehen habe und beim Grand Slam nicht so viele Zuschauer vor Ort sind, so dass man echt nah dran ist.

Die Wettervorhersage für die Tage war schon eher so semi gut, aber man hofft ja immer. So wurden wir am Freitag Abend direkt mit Regen in Hamilton begüßt. Der Samstag war auch verregnet, was wir aber am ersten Tag dazu genutzt haben, uns ein bisschen vom Jet Lag zu erholen. Das Fairmont Southhampton ist trotz seiner typisch amerikanischen Größe wirklich ein tolles Hotel und auch Indoor hat das Hotel mit einem schönen Gym und einem fantastischen Spa einiges zu bieten.

Am Sonntag sollte es dann "stürmischer" werden. Ich bin um 6:30 aufgewacht und habe mich gefragt was das wohl für ein Lärm ist....kann ja unmöglich der Regen sein. Ja was soll ich sagen...es war der Regen...und der Wind. Ich bin dann für ein Stündchen ins Gym weil ich nicht mehr schlafen konnte. Nach einer Stunde schrieb mir mein Freund, dass ich doch besser nach oben kommen sollte, denn es gibt keinen Strom, das Wasser geht nicht mehr und im Frühstücksraum fliegt das Essen durch den Saal, weil ein Fenster zerbrochen ist. Das will man alles hören wenn man gerade vom Sport kommt, sich auf eine Dusche und Essen freut.
Tropical Storm "Fay" fesselte uns also auch am Sonntag ans Hotel.

Von Tee 9 will man am liebsten direkt ins Meer springen
Tee 8
Ein bisschen Geschichte auf Tee 15
Sicherlich das schönste Loch: die 16
Grün 16
Pünktlich zum Turnier zeigte sich Bermuda dann plötzlich von seiner aller besten Seite. Montag, Dienstag und Mittwoch TRAUMWETTER. Die vielen freiwilligen Helfer haben innerhalb weniger Stunden am Sonntag sämtliche umgestürtze Bäume und herumliegende Gegenstände beseitigt, so dass der Platz wieder in einem Top Zustand war. Erstaunlich wie schnell soetwas in der Karibik gehen kann.
Welcome to the PGA Grand Slam of Golf
Es ist angerichtet
An Tag zwei wurde es dann schon stürmischer
Martin auf der 11

Go for Pink :-)
Mit einer fehlerfreien 65 spielte sich Martin am Dienstag dann direkt in Führung, die Sonne schien, das Meer glitzerte türkis. Regen und Sturm waren vergessen.

Zumindest bis nach der Runde. Denn da kam auch schon die nächste Hiobs-Botschaft. Der Veranstalter und auch das Hotel riet allen Gästen die Insel so schnell wie möglich zu verlassen. Den Hurricane Gonzalo war im Anmarsch und sollte Bermuda direkt treffen. Nachdem der Tropical Storm "nur" eine Kategorie von 2 hatte und Gonzalo mit Stufe 4 eingestuft wurde, war klar, dass wir das nicht unbedingt erleben wollten. Glücklicherweise konnte wir alles zügig umbuchen.

Am Mittwoch hieß es dann, Mission Pink Jacket. Hey, wenn das nicht wie für uns gemacht ist ;-)
Aber Martin musste es natürlich bis zum Schluss spannend machen. Nach Loch 16 ging Bubba Watson nach drei Birdies in Folge mit zwei Schlägen in Führung. Mit der 17 als relativ kurzem Par fünf und dem Longitter Bubba Watson als Gegner, sah es plötzlich recht düster aus. Aber wir kennen ja alle Golf. Bubba schlägt seinen Drive ins Wasser und konnte dann auch mit dem dritten Schlag das Grün nicht erreichen. Gleichstand nach der 18, Stechen und wieder ging es zurück ans 18. Tee. Bubba Watson muss langsam ein Trauma haben, wenn ihr mich fragt. Wie es ausgegangen ist wisst ihr ja alle. Das pinke Jacket geht nach Deutschland (haben wir uns ja auch so gewünscht).
Da ist das Ding.

Bye Bye Bermuda

Und dann hiess es leider schon auf Wiedersehen Bermuda. Aber ich komme zurück, versprochen. Ich habe selten so viele freundliche und liebenswerte Menschen getroffen wie die "Bermudianer". Die Menschen dort haben eine Lebenseinstellung und Freundlichkeit die gerade uns Deutschen ab und zu nicht schaden würde ;-)